(re) Am 23. Januar eröffnete nach kürzester Umbauzeit der beliebte Coiffeursalon im Einkaufszentrum Meierwis unter dem Namen «Il Salone». Eine Totalsanierung der alten Wasserleitungen und der elektrischen Anlagen war nötig geworden. Luf- tiger, hell-pastell präsentiert er sich nun, der «Salon». Ein bisschen Wehmut nach dem Charme der 70er-Jahre mischt sich unter die Freude. Es sei ihr nicht leicht gefallen, das Althergebrachte aufzugeben, so die Geschäftsführerin Sabrina Tucci.
Die Gründerjahre
Mit der Eröffnung des Einkaufszentrums Meierwis 1969 zog auch ein Herren- und Damencoiffeur in das nigelnagelneue Gebäude ein, Geschäftsführer: Willi Noser. Noch im gleichen Jahr wurde Ernst Kluser, frisch von der Lehre weg, als Mitarbeiter eingestellt, neun Jahre später übernahm er den Betrieb mit seiner Frau Monica, auch sie ausgebildete Herren- und Damencoiffeuse. Das Interieur, abgetrennt durch die damals üblichen braunen Resopaltrennwände in einzelne «Chambres séparées» für jeden Gast, war ausgerüstet mit Rundspiegeln und der Ablage für die Klatschpresse, wer mit wem und wann und wo und einem grünen Vorhang, der den Empfangsteil mit Garderobe vom Damensalon abtrennte. Linkerhand gleich nach dem Eingang die Herrenabteilung mit Wartebänklein und der Zeitungablage.
Die neue Geschäftsleitung
Nach über vierzigjähriger erfolgreicher Tätigkeit übergab Ernst Kluser das Geschäft seiner langjährigen Mitarbeiterin Sabrina Tucci. Die quirlige, immer gleichzeitig überall präsente Sabrina Tucci hatte eine Lehre im Damen- und Herrenfach absolviert. Seit 1. Juli 2019 ist sie die neue Geschäftsinhaberin. Der Start war gut, die Landung knallhart: Infolge der Corona-Pandemie erliess der Bundesrat Mitte März 2020 die Weisung,«alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte und Dienstleistungen per sofort zu schliessen» (bis Ende April).
Fulminanter Neustart
Die Stammkundschaft kehrte zurück, neue Kundinnen und Kunden stellten sich ein – der Salon ist immer gut gebucht, auch für Laufkundschaft ist immer ein Plätzchen frei. Fragt man die temperamentvolle Sabrina Tucci, was sie an ihrem Beruf so fasziniert, antwortet sie: «Der persönliche Kontakt zu jeder einzelnen Kundin, zu jedem einzelnen Kunden sowie die abwechslungsreiche Vielfältigkeit: Kinderschöpfe, Hochzeitsfrisuren, diverse Farbtechniken, Mèches zaubern, Schneidetechnik (nach Ansicht der Schreibenden die hohe Kunst), bei den Herren noch Bart stutzen und rasieren, kurz: Kundinnen und Kunden mit einem gepflegten Aussehen zu entlassen». Darf es dazu noch eine Tasse Kaffee, eine der vielen Teemischungen, ein Wasser sein?
Das Team
Das Team von vier zum Teil langjährigen Mitarbeiterinnen arbeitet Hand in Hand. Wer gerade eine freie Hand hat, empfängt den Gast, nimmt Mantel, Jacke ab, geleitet zum vorgesehenen Platz, rennt zum Telefon, notiert Termine. Man wird umsorgt, fühlt sich aufgehoben, die Konversation entwickelt sich bei sanfter Kopfwäsche. Neuen Termin buchen, auf Wiedersehen, Türaufhalten, vielen Dank für den Besuch, bis zum nächsten Mal. Das Team – eine grosse Familie. Da alle Coiffeusen Teilzeit arbeiten, ist das Geschäft bis auf Montag (Samstag verkürzt) von 8 bis 18.30 Uhr durchgehend geöffnet.
Was ändert sich?
Die komplette Einrichtung bis auf die Stühle ist neu, anstelle von früher neun Coiffeurstühlen sind es nur noch deren sieben. Aufgelockert und hell präsentiert sich «Il Salone» seit dem 23. Januar. Auf die Frage, was ihr Herzenswunsch sei, den sie gerne auf diese Weise über- mitteln wolle, antwortete Sabrina Tucci ohne Zögern: «Ein herzliches Dankeschön an unsere teils jahrelange, treue Kundschaft.» Der Willkommens- und Einweihungs-Apéro findet am Samstag, 3. Februar, ab 14.30 Uhr statt.
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